Chronik 1999

Januar 1999

6.

In einem Interview mit der Celleschen Zeitung sagt Samtgemeindebürgermeister Hubertus Bühmann, er hoffe auf einen Start für eine umfangreiche Sanierung und Modernisierung des Escheder Freibades. Durch Einbeziehung des Bahnhofs in den Großraumverband Hannover müsse eine günstige Tarifstruktur gelingen, damit die Samtgemeinde für Bauwillige und Pendler interessanter werde.

 

13.

Der Gemeinderat Höfer faßt den grundsätzlichen Beschluß, mit einem Denkmal an die Bergwerksära zu erinnern, die mit der letzen Förderung im Jahr 1977 endete. Wo die alte Seilscheibe vom Förderturm auf der Habighorster Höhe ihren Platz erhalten soll, muß in Gesprächen mit Kali + Salz geklärt werden.

 

15.

Rund 13.000 Mark will der Verein der Freunde und Förderer des Freibades Eschede in diesem Jahr für Verbesserungsarbeiten und Veranstaltungen im Schwimmbad ausgeben. Diese Zahl nennt der Verein während seiner Jahreshauptversammlung.

 

21.

Mit einer Lesung von Bernd Rauschenbach und Joachim Kersten unter dem Titel “Goethe & Einer seiner Bewunderer” eröffnet Randlage Eschede das Goethe-Jubiläumsjahr.

 

22.

Auf 5986 Einsatzstunden kam die Samtgemeindefeuerwehr Eschede im Jahr 1998, das sind 4828 Stunden mehr als 1997. Dazu trug vor allem der lange Einsatz nach der ICE-Katastrophe am 3. Juni 1998 bei. Diese Zahlen nannte Gemeindebrandmeister Rolf Pundschus während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Eschede.

 

22.

Mit einem Betrag von 50.000 Mark hat die Regionalstiftung der Sparkasse Celle die Sanierung des Veranstaltungsraums in der Escheder Musenmöhl gefördert. Über den Scheck von Sparkassendirektor Dr. Michael Polewsky freuen sich Samtgemeindebürgermeister Hubertus Bühmann und Samtgemeindedirektor Fritz Kiemann.

 

25.

Land unter in der Escheder Südstraße. Nach heftigen Regenfällen wird die kleine Perssel zum Wildbach und sucht sich einen neuen Weg über die Straße zur Aschau.

 

25.

Eschedes Polizei bezieht ihr neues Domizil im alten Posthof in der Ortsmitte.

 

25.

Im Escheder Gewerbegebiet am Höhenbergweg beginnt die Erweiterung. Rund 40.000 Quadratmeter sollen im ersten Schritt erschlossen werden. Die Firma Suding Spaltboden GmbH macht den Anfang. Sie will von der Celler Straße hierher übersiedeln.

 

27.

Auf ein stolzes Alter von 32 Jahren blickt Katharina in Habighorst zuück. Die Trakehner-Stute soll das älteste Pferd in Niedersachsen sein.

 

 

Februar 1999

1.

Durchschnittlich 228 Mark Schulden hat jeder Einwohner der Gemeinde Habighorst. Diese Zahl nennt der Haushalt 1999, den der Gemeinderat in seiner Sitzung einstimmig beschließt.

 

2.

Am Wasserwerk auf dem Scharnhorster Berg wird mit Hochdruck an einem neuen Reinwasserbehälter gearbeitet. 800.000 Mark läßt sich die Stromversorgung Osthannover den Tank kosten, der 1000 Kubikmeter Wasser faßt.

 

2.

Rund 200 Hektar umfaßt das Gebiet zwischen Eschede und Scharnhorst, in dem das Flurordnungsverfahren “Auf der Lindhorst” verwirklicht werden soll. Ziel der Neuordnung ist nicht nur eine Vergrößerung der Schläge für die Landwirte, sondern auch die Verbesserung des Landschaftsbildes und des Naturhaushaltes.

 

2.

Über eine Million Mark will die Gemeinde Eschede in diesem Jahr in den Ankauf des Suding-Komplexes und den Abriß der Produktionsgebäude stecken. Später sollen hier Bauplätze ausgewiesen werden. Die Firma, die Beton-Spaltböden für die Landwirtschaft produziert, baut im Gewerbegebiet am Höhenbergweg neu.

 

7.

Junges Glück auf 16 Beinen bei Familie Drangmeister in Endeholz. Mutterschaf Else bringt ein munteres Lämmerquartett zur Welt.

 

13.

Jutta und Peter Schaper stellen ihr “Gästehaus Schaper” als neue gemütliche Stube lange Zeit leerstehenden Gasthaus Schulz-Tappe vor.

 

21.

Mit einem Gottesdienst und anschließendem Empfang verabschiedet sich das Pastorenehepaar Almut und Dr. Christoph Künkel in Eschede von der Gemeinde.

 

21.

Bei der Landratswahl sprechen sich auch die Wähler in der Samtgemeinde Eschede mehrheitlich für den CDU-Kandidaten Klaus Wiswe aus. Er erhält 56,23 Prozent der Stimmen, Carl-Bertil Schwabe von der SPD 40 Prozent, Annegret Pfützner von den Grünen kommt auf 3,77 Prozent.

 

23.

Erste Hilfe am Hund: Stephan Schubert aus Wildeshausen zeigt in Höfer mit seinen beiden Schäferhunden Showa und Mac, wie es geht.

 

25.

Den Bewohnern von Aschenberg stinkt es: Sie beklagen sich über zunehmende Geruchsbelästigungen durch die Mülldeponie Höfer-Kragen.

 

26.

Der NDR in Weyhausen: Reporterin Susanne Schierwater läßt sich am ehemaligen Schloßbrunnen die Geschichte des früheren Jagdschlosses der Celler Herzöge ins Mikrofon erzählen.

 

27.

Die Kugel rollt wieder. Rainer Kath hatte die Kegelbahn vor dem Abriß des Gasthauses Lachmund abgebaut und auf seinem Grundstück in Scharnhorst neu aufgebaut. Für Hilde Schnobel ist es die schönste Kegelbahn von ganz Deutschland.

 

 

März 1999

2.

Kampfstoffe unterwegs. Seit heute rollen täglich ein bis zwei Spezialtransporter mit chemischen Kampfstoffen aus dem Zweiten Weltkrieg vom Truppenübungsplatz Ehra-Lessien nach Munster. Dabei kommen die 60 Tonnen schweren Fahrzeuge auch durch Weyhausen.

 

3.

Mit Hilfe modernster Satellitentechnik wird zur Zeit zwischen Eschede, Habighorst und Scharnhorst das Gelände vermessen. Die Daten finden bei der laufenden Flurbereinigung Verwendung.

 

6.

Eine Postagentur in den Geschäftsräumen von Horst Nölke übernimmt die bisherigen Aufgaben der Eschede Postfiliale.

 

11.

Drei Anwohner der Escheder Bahnhofstraße wollen mit einer Unterschriftenaktion eine Verkehrsberuhigung in ihrer Straße erreichen. Sie machen vor allem die Saatzucht Soltau-Bergen für das gestiegene Verkehrsaufkommen verantwortlich.

 

20.

Sein zweites Musikspektakel richtet der Feuerwehrmusikzug Eschede in der Glockenkolkhalle aus.

 

23.

Die Klasse 7 b der Hauptschule Eschede erteilt Gewalt eine Absage. In einem Vertrag, den die Schüler, ihr Klassenlehrer, der Jugendpfleger, ein Vertreter aus dem Rathaus und ein Beamter der Polizei unterzeichnet haben, ist aufgelistet, was künftig verboten ist.

 

24.

Wiebke Kuhn ist die erste Feuerwehrfrau in Höfer. Ein Jahr nach Gründung der Jugendfeuerwehr in Höfer wechselt sie zu den Aktiven über.

 

30.

Das Ehrenmal in Endeholz soll ein neues Aussehen erhalten. Das beschließt der Scharnhorster Gemeinderat. Künftig soll das Denkmal die Namen der Gefallen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg nennen.

 

 

April 1999

3.

Nach jahrelanger Pause gibt es auch in Eschede wieder ein Osterfeuer. Ausrichter ist der Verein der Freunde und Förderer des Freibades Eschede.

 

13.

Beim Blutspendetermin des DRK Eschede kann Michaela Gers als 12.000. Spenderin seit 1960 begrüßt werden.

 

19.

In Eschede weiht das Deutsche Rote Kreuz seine neue Rettungswache an der Uelzener Straße ein. Die Station ist rund um die Uhr besetzt. Die Verlagerung von der Rebberlaher Straße an den neuen Standort war notwendig geworden, um bei Notfällen den nördlichen Landkreis schneller zu erreichen.

 

21.

Bei einer Neuauflage der Dorftalkshow Eschenschnack stellen sich Vertreter aus Politik und Verwaltung, Handel und Gewerbe den Fragen von Birgit Dralle und Joachim Gries. Ziel ist es, Informationen über Vorhaben in der Gemeinde an die Bürger zu bringen.

 

26.

Die Niedersachsenrundfahrt durchquert auf ihrer Etappe von Soltau nach Königslutter auch Queloh, die Marinesiedlung, Eschede, Scharnhorst und Endeholz. Auf der Bahnhofstraße in Eschede ist der Zielstrich für eine Sprintwertung.

 

30.

Rita Neurand feiert in Dalle ihren 100. Geburtstag.

 

 

Mai 1999

3.

Das Lebenszentrum Marwede stellt sich der Öffentlichkeit vor. Auf dem Mühlenhof in Marwede soll eine Lebensweise verwirklicht werden, die der Natur nicht schadet, sondern ihr dient. Aus der christlichen Lebensgemeinschaft heraus soll ein Seminarbetrieb entstehen, der ökologischen Land- und Gartenbau vermittelt und Menschen einen Ort des Ausgleichs bietet.

 

18.

Die Sozial- und Diakoniestation Eschede-Lachendorf hat im ehemaligen Gemeindeschwesternhaus an der Osterstraße eine feste Adresse für ihre Escheder Außenstelle. In das Haus ist auch die Kleiderkammmer des Deutschen Roten Kreuzes eingezogen.

 

19.

In Celle wird mit einer Pressekonferenz der Entwurf der Gedenkstätte für die Opfer der ICE-Katastrophe von Eschede vorgestellt. Die Gedenkstätte soll auf der westlichen Seite der Bahn direkt hinter der neuen Brücken gebaut werden und aus einem Schriftzug mit dem Datum des Unglücks sowie aus zwei großen Schrifttafeln bestehen. In der Senke sollen rund 100 Zierkirschen angepflanzt werden.

 

20.

Das ICE-Unglück von Eschede wurde durch mangelnde Kontrollen der Bahn und Überbeanspruchung eines Waggon-Rades verursacht. Diese Untersuchungsergebnisse des Darmstädter Fraunhofer-Instituts veröffentlicht die Staatsanwaltschaft Lüneburg.

 

22.

Der “Spiegel” erscheint mit der Titelgeschichte “Eschede -– Protokoll einer vorhersehbaren Katastrophe”.

 

22.

Mühlennacht in Marwede. Nach Einbruch der Dunkelheit wird an der alten Wassermühle “Heide aus Lüneburg”, eine Skulptur der Bildhauerin Petra Förster, in die Lutter gesetzt. Später tanzen vor der Mühlenfassade fünf Darsteller die szenische Collage “Krabat”. Die Mühlennacht ist Teil der Route “Magische Orte”.

 

28.

Gift im Silo. ÖTV-Geschäftsführer Günter Reuß deckt auf, daß das Futtersilo der Außenstelle Aschenberg des Celler Instituts für Tierzucht und Tierverhalten mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) verseucht ist. Institutsleiter Professor Dr. Dr. Franz Ellendorf läßt alle Tierversuche abbrechen, Eier, Geflügelfleisch sowie alle lebenden Tiere sollen als Sondermüll entsorgt werden.

 

28.

Mit einer Festwoche feiert der Turn- und Sportverein Eschede sein 75jähriges Bestehen. Im Rahmen des Festkommers werden Elfriede und Hermann Bünger, Walter Barkhan, Richard Markmann und Helmut Großkopf als langjährige aktive Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt.

 

31.

Der Gemeinderat Scharnhorst stimmt im zweiten Anlauf der Staulegung an der Luttermühle in Marwede zu. Der Landkreis Celle sichert der Gemeinde schriftlich zu, daß er die Haftung für Folgeschäden des Umbaus übernimmt.

 

 

Juni 1999

3.

Am Jahrestag der ICE-Katastrophe kommen Angehörige der Opfer und Überlebende nach Eschede. Unter den Gästen sind auch Bundesverkehrsminister Müntefering, Niedersachsens Innenminister Bartling und Bahnchef Ludewig. Sie legen Kränze an der Unglücksstelle nieder und nehmen an einem ökumenischen Gottesdienst in der Johanniskirche teil. Am Nachmittag werden sie in der Glockenkolkhalle von örtlichen Vereinen bewirtet. Eschede steht in diesen Tagen erneut im Mittelpunkt des Medieninteresses. Der Berliner Fotograf Stephan Erfurt, der in den Tagen nach dem Unglück in Eschede zahlreiche Aufnahmen gemacht hat und dessen Ausstellung “Am Ort der entgleisten Hoffungen” seit dem 3. Juli 1998 in der Escher Musenmöhl zu sehen ist, stellt sein Buch mit dem gleichnamigen Titel vor. Die Texte verfaßten Cornelia Bolesch, Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung für Norddeutschland, und Dr. Christoph Künkel, bis März 1999 Pastor in Eschede und jetzt Superintendent in Hitfeld.

 

4.

Jutta Gese aus Weyhausen, Gertrud Harke aus Scharnhorst und Rainer Lange, langjährige Mitglieder im Vorstand der evangelisch-lutherischen Johanniskirchen-Gemeinde, erklären ihren Rücktritt.

 

10.

Der Münchner Künstler Robert Kessler überreicht der Gemeinde Eschede ein Geschenk zur Bewältigung der ICE-Katastrophe vom 3. Juni 1998. Auf einem Samtkissen, das mit Splittern des Unglückszuges sowie Sand und Betonteilen der Brücke gefüllt ist, liegt ein gläsernes Ei, das in einer Einstülpung einen weißen Kokon trägt. Für den Künstler ist es ein Symbol für neues Leben.

 

10.

Besuch aus Oberstdorf. Der Bürgermeister der Allgäu-Gemeinde, Eduard Geyer, kommt mit Christa Knochenhauer, Hannelore Lingg, Gretel Kissner, Helga Filser-Nußbickel und Ursula Sabel nach Eschede. Die Vermieter aus dem Allgäu hatten über 400 Helfern des ICE-Unglücks von Eschede im Herbst 1998 in ihrer Gemeinden einen überwältigenden Empfang bereitet, daß die Escheder Feuerwehr jetzt zum Gegenbesuch einlädt.

 

13.

Eschedes neuer Schützenkönig heißt Hans-Heinrich Lachmund, sein Vize ist Jürgen Felsmann.

 

25.

Das Kulturfest “hören & sehen `99” der Randlage Eschede wird mit der Ausstellung “Cancas – Neue Bilder aus Südamerika” von Eberhard Schlotter eröffnet. Weitere Höhepunkte des dreitägigen Fests sind Aufführungen des Wiener Theaters “echoraum”.

 

26.

Der Schützenkönig von Höfer heißt erneut Günter Thieme. Als Vizekönig steht ihm Herbert Theile zur Seite.

 

30.

Das Freibad Eschede bleibt bestehen und wird saniert. Das beschließt der Samtgemeinderat Eschede. Betreiber soll eine private GmbH werden, an der Gemeinde und Samtgemeinde Mehrheitseigner sind.

 

 

Juli 1999

5.

Nach gut einem Jahr Bauzeit wird Eschedes neuer Bahnhof eingeweiht. Er beherbergt unter dem großen Dach ein Reisebüro des Kraftverkehr Celle, das gleichzeitig örtliche Anlaufstelle der TourismusRegion Celle ist, das Multifunktionsbistro “Grelle kommt”, dessen Name an einen pfiffigen Landbriefträger erinnert, und die Naturparkausstellung “Mensch und Bach”, die Menschen im Luttertal vorstellt. Weiterhin haben die Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn AG in dem Gebäude ihr Domizil. Zur Bahnhofseinweihung setzen acht internationale Künstler im Bahnhofsumfeld ihr Projekt “Tracce – Spuren” fort, das 1998 am Ätna auf Sizilien begann.

 

9.

Zusammen mit Lehrren und Eltern feiern die 380 Schüler der Grundschule Eschede ihr Schulfest unter dem Motto “Europa zu Gast”. Dabei werden auch die Pläne zu Umgestaltung des Schulhofs vorgestellt.

 

10.

Das Dorfgemeinschaftshaus in Marwede wird eingeweiht. Das “Grüne Haus” am Daller Weg war in gut sechs Monaten von vielen Marwedern von Grund auf renoviert worden. 1944 war es als Behelfsheim für ausgebombte Hamburger gebaut worden und gehörte später der Forstgenossenschaft. Bei der Einweihung dankt Scharnhorsts Bürgermeister Otto Brandes allen Helfern, vor allem aber Gisela Denecke, die sämtliche Arbeiten koordiniert hatte.

 

10.

Schützenkönig in Habighorst wird Bernhard Kuhn, ihm zur Seite steht als Vizekönig Mike Hoffmann.

 

11.

Hans-Gerd Paulus aus Soltau stellt sich als neuer Pastor der evangelisch-lutherischen Johanniskirchen-Gemeinde vor. Der Kirchenvorstand hatte sich am 1. Juli in geheimer Abstimmung für Paulus ausgesprochen.

 

11.

Im Alter von 56 Jahren stirbt im Krankenhaus in Celle Richard Johrden, in Eschede vielen nur als Richard bekannt.

 

18.

Jürgen Brandes heißt in Scharnhorst der neue Schützenkönig. Ihm zur Seite steht Holger Kauss.

 

22.

Die vakante Pastorenstelle an der evangelisch-lutherischen Johanniskirchen-Gemeinde wird neu ausgeschrieben. Das entscheidet der Kirchenvorstand, nachdem gegen den vom Vorstand gewählten Hans-Gerd Paulus 30 Einsprüche von Gemeindemitgliedern eingegangen sind. Der Kirchenvorstand verzichtet auf eine erneute Vorauswahl, die Gemeinde soll in einer Wahl die Entscheidung treffen.

 

29.

Auf der IG-Farben-Wiese an der Lutter bei Schelploh wird als Teil der Route “Magische Orte” ein Skulpturenpark eingeweiht.

 

30.

In Eschede feiern Ingrid und Günther Thiele das hundertjährige Bestehen ihres Kaufhauses. Die Großeltern Emma und Hermann Thiele hatten an gleicher Stelle in der Bahnhofstraße auf 16 Quadratmetern begonnen.

 

 

August 1999

1.

Nach zweijähriger Pause veranstaltet der Fremdenverkehrsverein der Samtgemeinde Eschede mit Unterstützung des Kleintierzuchtvereins Aschautal wieder einen Marktfrühschoppen in Eschede.

 

9.

Zwei Skinheads schlagen einen 44jährigen Escheder in seiner Wohnung zusammen und fügen ihm mit ihren Springerstiefeln so schwere Verletzungen zu, daß er knapp 24 Stunden später seinen Verletzungen erliegt. Der Haftrichter in Celle erläßt Haftbefehle gegen die 17 und 18 Jahre alten Täter aus Eschede.

 

19.

Eine “insgesamt sehr erfreuliche Bilanz” bei Kranichbestand im Celler Raum zieht der Naturschutzbeauftragte des Landkreises Celle, Eckehard Bühring. Auch in der Samtgemeinde Eschede haben in diesem Jahr wieder mehrere der großen Vögel, die bis zu 20 Jahre alt werden, gebrütet.

 

22.

Mit einem handgeschriebenen Plakat bedankt sich Kay-M. Paasch aus Kiel bei allen Helfern der ICE-Katastrophe im Juni 1998. Bei dem Unglück war sein Schwiegervater getötet, seine Schwiegermutter schwer verletzt worden.

 

29.

Seit zehn Jahren gibt es den Bioland-Hof von Ulrich Marwede in Endeholz. Mit einem großen Hoffest wird das Jubiläum gefeiert.

 

 

September 1999

1.

Der Verein der Freunde und Förderer des Freibads Eschede tritt der geplanten Betreibergeselschaft bei. Das beschließt die Mitgliederversammlung des Vereins. Der Escheder Christian Flohr will auf dem Freibadgelände als privater Investor einen Mehrzweckbau mit Gastronomie, Sauna, Solarium und Fitness-Raum errichten.

 

4.

Im Rahmen des Dorffestes wird zum 85.jährigen Bestehen des Bergmannsverein Höfer eine alte Seilscheibe und eine Lore vor dem ehemaligen Kali- und Salzschacht als Denkmal an die Bergbaugschichte Höfers eingeweiht.

 

4.

Das Autohaus Bidenharn feiert in der Celler Straße eine Spätsommerparty mit der Escheder Band Summerhouse. Wo früher die Tankstelle war, beschirmt jetzt ein großes Dach Nutzfahrzeuge, denn das Unternehmen in Eschede ist als Nutzfahrzeughändlerbetrieb ausgebaut worden, um die Arbeitsplätze der 25 Mitarbeiter zu sichern.

 

6.

Die GaLa, die Garten- und Lanschaftsausstellung an der Flohrmühle in Eschede, ist ein voller Erfolg. 3500 Menschen besuchen die Austellung, die auf eine Idee von Gärtnermeister Uwe Morig zurückgeht. In der Musenmöhl findet gleichzeitig eine große Puppenausstellung statt.

 

17.

Lehrer, Schüler und Eltern verwirklichen die geplante Schulhofumgestaltung. Teile des Pflasters werden entfernt, es entsteht eine grüne Ruhezone.

 

19.

Deutlich länger als viele andere Freibäder im Landkreis Celle hatte das Heideschwimmbad in Höfer wegen des guten Wetters im September geöffnet, heute ist aber Schluß. 29.000 Badegäste zählte Schwimmeister Jeffery Müller.

 

20.

Samtgemeinde und Gemeinde Eschede beschließen in einer gemeinsamen Sitzung ihre Mehrheitsbeteiligung an der geplanten Betreibergesellschaft Freibad Eschede.

 

22.

Der Gemeinderat Höfer gibt grünes Licht für den zweiten Teilabschnitt des Bebauungsplans “Alter Celler Weg”. Im Frühjahr 2000 sollen die ersten Arbeiten starten.

 

26.

Als Siegerin geht Bettina Meinicke aus dem Landes-Leistungswettbewerb der Bäckereifachverkäuferinnen an der Bäckereifachschule in Hannover hervor. Im Sommer hatte sie bereits die beste Abschlußprüfung in der Bäckerinnung Celle abgelegt.

29.

Mit den Anliegern des Mühlenwegs wollen die Mitglieder des Gemeinderates Habighorst das Gespräch über den Ausbau der Straße suchen. Das wird in der Ratssitzung in Burghorn vereinbart.

 

 

Oktober 1999

1.

Im Zuge der Reform der Landesforstverwaltung werden die Revierförstereien Dalle und Queloh des Niedersächsischen Forstamtes Unterlüß aufgelöst. Der Südteil der Daller Flächen gehört jetzt zur Revierförsterei Weyhausen, der Nordteil zur Revierförsterei Lünsholz. Die Queloher Flächen werden der Revierförsterei Schafstall zugeschlagen.

 

3.

An Carl Friedrich Gauß, der hier 1822 einen Vermessungsstein setzte, wird mit der Veranstaltung “Schöne Aussichten” im Rahmen der Route “Magische Orte” erinnert.

 

4.

Mit einem Stammkapital von 28.500 Euro, das 17 Gesellschafter aufgebracht haben, wird die Betreibergesellschaft Freibad Eschede gegründet. Sie soll das Freibad sanieren und später betreiben. Zu Geschäftsführern werden Günter Berg und Holger Schack bestimmt.

 

9.

Mit einem Tag der offenen Tür stellt sich die neue Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes an der Uelzener Straße den Eschedern vor.

 

10.

Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Habighorst entfernen aus einer Heidefläche an der ehemaligen Quarmühle kleine Kiefern und Birken. Damit helfen sie der einst typischen Heidelandschaft. Vor 15 Jahren war die “Hoppenriethe” wegen der Heide und der Wacholder zum Naturschutzgebiet erklärt worden.

 

14.

Die Angehörigen der Opfer des ICE-Unglücks von Eschede wollen die Namen der Toten in der geplanten Gedenkstätte erwähnt wissen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Ombudsmann der Deutschen Bahn AG, Professor Otto-Ernst Krasney. Das hannoversche Architektenbüro will die Wünsche in seinen Entwurf der Gedenkstätte einarbeiten.

 

25.

Nach PCB wird in den Anlagen der Außenstelle Höfer des Celler Instituts für Tierzucht und Tierverhalten auch Dioxin entdeckt. Das bestätigt die Celler Staatsanwaltschaft.

 

26.

95 Prozent der erschienenen Mitglieder stimmen während der 91. Mitgliederversammlung der Volksbank Eschede in Scharnhorst der Fusion der genossenschaftlichen Banken im Landkreis Celle zum Jahresende zu.

 

28.

Bei einer Diskussions-Veranstaltung zum Skinhead-Mord von Eschede in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt taucht vor dem Grundstück ein gutes Dutzend Neonazis auf. Erst als die Polizei Stärke zeigt, rücken sie wieder ab.

 

30.

Viel Beifall gibt es für die Lumpazi Vagabundus –Aufführung, die von jungen Menschen der Werk- und Lebensgemeinschaft Dalle einstudiert wurde.

 

31.

Eschedes Frauenbeauftragte Ulrike Brinken tritt von ihrem Amt zurück. Als Grund nennt sie, dass ihr Arbeitsfeld zu umfassend sei, um ehrenamtlich bewältigt werden zu können.

 

 

November 1999

2.

Die Dioxinbelastung bei Geflügelfleisch und Eiern aus dem Institut für Tierzucht und Tierverhalten in Höfer liegt über den Grenzwerten. Das bestätigt die Celler Staatsanwaltschaft.

 

2.

Hedi Teichgräber aus Höfer zieht sich nach 23 Jahren aus dem Samtgemeinderat Eschede zurück. Nachrücker für die SPD ist Bodo Beister.

 

7.

Im Rahmen des Herbstmarktes Habighorst wird der Weg auf dem Gelände des Dorfgemeinschaftshauses Grethehof nach dem Planer, Bauleiter und Motor des Ausbaus, Franz Septinus, benannt. Er war im Frühjahr gestorben.

 

14.

Ab Mitternacht werden fünf schwere Stahl-Beton-Verbundteile der neuen Brücke nach Rebberlah von einem 500-Tonnen-Autokran über die Bahngleise auf die Widerlager gehoben. Während einer sechsstündigen Zugpause werden von der Bahn im Escheder Bahnhofsbereich auch einige Weichen ausgewechselt.

 

14.

Wilm Steingräber heißt der neue Pastor der Escheder Johanniskirchen-Gemeinde. 217 von 286 abgegebenen Stimmen entfallen auf den 44-Jährigen. Die beiden Mitbewerber Beate Gärtner und Udo Joswig erzielen kann 40 und 29 Stimmen. Insgesamt waren 3204 Gemeindemitglieder zur Wahl aufgerufen.

 

16.

Als Viertbeste beendet Bettina Meinicke den Bundesentscheid der Bäckereifachverkäuferinnen in Weinheim. Die 22-Jährige, die bei der Bäckerei Heinich in Eschede gelernt hat, ist überzeugt, den richtigen Beruf gefunden zu haben.

 

23.

Als Nachfolgerin für Hedi Teichgräber (SPD), die sich nach 23 Jahren aus dem Gemeinderat Höfer zurückzieht, vervollständigt Heike Engel das neunköpfige Gremium. Zu Höfers stellvertretendem Bürgermeister wird Fritz Trumann (WG). In einer Grundsatzentscheidung stellt der Rat fest, dass das Ferienhausgebiet Höfer reines Wohngebiet bleiben soll.

 

25.

Mit einem dreistufigen Konzept könnte die Verkehrsbelastung in der Escheder Bahnhofstraße erträglicher gemacht werden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die dem Bauausschuss der Gemeinde Eschede vorstellt wird.

 

 

Dezember 1999

1.

In einer weiteren Sitzung des Arbeitskreises Gedenkstätte wird ein überarbeiteter Entwurf für das Denkmal an der ICE-Unglücksstelle vorgestellt. Statt der zwei großen Stahlplatten ist jetzt ein steinerner Torbogen vorgesehen, der die Namen der Opfer tragen soll.

 

2.

Das Thema Gewaltprävention soll in Eschede intensiver vorangebracht werden. Darauf einigen sich in einem gemeinsamen Treffen Eltern, Lehrer, Vereinsvertreter und die Samtgemeinde Eschede.

 

7.

Professor Dr. Franz Ellendorf gibt die Leitung der Standort Celle und Höfer des Instituts für Tierzucht und Tierverhalten auf. Grund für diesen Schritt seien die anhaltenden persönlichen Angriffe gegen den Institutsleiter, teilt die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft mit. Die Leitung wird an Dr. Gerhard Flachowsky, Leiter des Instituts für Tierernährung in Braunschweig, übergeben.

 

10.

In Celle beendet die Koordinierungsstelle Einsatznachsorge ihre Arbeit. Sie war unmittelbar nach der ICE-Katastrophe von Eschede eingerichtet worden und betreute in den anderthalb Jahren rund 800 Helfer. Mit Pastor Mathias Stalmann ist für sie weiterhin ein Ansprechpartner erreichbar.

 

15.

Habighorst ist einen Schritt näher am eigenen Wappen: Der Gemeinderat stimmt dem Entwurf von Wilhelm Thies zu, der einen Habichtflügel, einen Wacholderstrauch und ein Wasserrad zeigt.

 

17.

Eine große 18 und eine große 37, angefertigt von dem Hannoveraner Künstler Wolfgang Jeske, verdeutlichen auf den Bahnsteigen des Escheder Bahnhofs die Abfahrtzeiten der Züge in Richtung Uelzen und Celle. Auf den Zahlen sind Zitate aus Arno Schmidts Werk zu lesen.

 

22.

Bei einem Unfall auf der Bundesstraße 191 bei Schelploh überschlägt sich ein Lastwagen mehrfach. Es entsteht ein Schaden von über 100.000 Mark.

 

23.

Die Escheder Band “Summerhouse” spielt zum letzten Mal gemeinsam in der Celler Kaserne. Die fünf Musiker trennen sich einvernehmlich, weil sie mehr Zeit für eigene Projekte haben wollen.

 

31.

Rund 500 Escheder feiern in der Glockenkolkhalle gemeinsam in das neue Jahrtausend. Um Mitternacht werden an den Flügeln der Flohrmühle die “Escher Ecken”, eine Lichtinstallation von Christoph Rust, eingeschaltet. Das blaue Licht soll ein Symbol für den Wechsel der Zeitalter sein.

 

 

 Für Ergänzungsvorschläge ist das Redaktionsteam jederzeit dankbar. Anruf genügt: 05142/411-27. Besonders interessiert sind wir an erinnerungswürdigen Stichworten, die nicht in der Zeitung standen und deshalb nicht allgemein bekannt wurden.